Die Dornumer Bucht
Wir bieten Radtouren rund um die östliche und westliche Dornumer Bucht an!
Auf Anfrage organisieren wir gerne die Touren zu einem Wunschtermin.
Tourenübersicht
Die westliche Dornumer Bucht

Die Radtour startet am Zwei-Siele-Museum am alten Hafen in Westeraccumersiel und hat eine Fahrstrecke von rund 19 km. Dafür müssen mindestens zwei Stunden gerechnet werden, da es unterwegs viel zu sehen gibt. Der ehemalige Hafen von Westeraccumersiel (1) wurde 1687 neu erbaut und war bis 1965 als Sielhafen aktiv. Nach der Sturmflut von 1962 wurde der neue Accumersiel errichtet.
Die Route führt über die Straße „Oll Deep“ Richtung Westeraccum. Nach etwa 1 km liegt auf der rechten Seite der Hof Altensiel (2). Hier kreuzte die mittelalterliche Deichlinie den Wasserlauf mit Hilfe eines Sielbauwerkes, das etwa 200 m weiter westlich lag. Wenn man den Hof rechts umrundet, sieht man weiter westlich die Mulde des alten Wasserlaufes. Dieser Siel wurde bei der Sturmflut 1362 zerstört. Erst 1449 gelang es, die Lücke wieder zu schließen durch zwei Sielbauwerke, den Westeraccumersiel hier im Bereich der Brücke und ein Dornumesiel 400 m weiter westlich. Der Wasserlauf bildete die Grenze zwischen der Herrlichkleit Dornum und dem Harlingerland.
Etwa nach 1,5 km biegt rechts ein landwirtschaftlicher Weg ab, der zu der Papenbrücke (3) führt. Dieser Wasserlauf wurde bereits im Mittelalter als Abkürzung für einen riesigen Mäanderbogen gegraben, um den Wasserabfluss zu verbessern. Der Name stammt vom ehemaligen kirchlichen Landbesitz in diesem Bereich. „Mäander“ sind natürliche Flussschleifen. Wenn Sie dem Feldweg noch etwa 200 m folgen, blicken sie in den ehemaligen Verlauf des Tiefs, dem „Alten Tief“ (4).
Sie folgen der Straße noch etwa 700 m bis nach Westeraccum und biegen dort rechts in den Sielweg ein. Nach einer scharfen Linkskurve erreichen sie die auf einer hohen Warft errichtete Westeraccumer Kirche (5). Die Warft wurde bereits um Christi Geburt auf einer natürlichen Geestinsel errichtet, die Kirche vermutlich erst im 9. Jahrhundert zunächst als Holzkirche und und in der Zeit der Romanik durch die Steinkirche ersetzt. Auf dem Friedhof finden sich zahlreiche Kapitänsgräber vom 18. Jahrhundert bis in die heutige Zeit, die durch ihre Schiffsdarstellung erkennbar sind.
Folgen sie der „Accumer Riege“ nach Dornum und durchqueren sie dort den Dornumer Schloßpark bis an die Schatthauser Straße. Nach etwa 800 m sehen Sie links der Straße einen stillgelegten Mäanderbogen (6) des Neubrücker Tiefs aus der Zeit vor dem Deichbau. Hinter der Brücke rechts führt ein Weg zum Hof Eiland (7). Kurz vor dem Hof gibt es rechts einen wunderbaren Einblick in die stillgelegten Mäander aus der Zeit vor dem Deichbau.
Auf der Hauptstraße zweigt nach 800 m links die Straße „Am alten Vorwerk“ ab, der Sie etwa 400 m folgen. Auf hohen Warften aus der Zeit vor dem Deichbau liegen hier in Neßmergrode (8) einzelne Höfe, darunter war auch ein Vorwerk des Klosters Ihlow. Dies ist die älteste Form der Marschbesiedlung.
Folgen Sie weiter der Hauptstraße bis zur Störtebeckerstraße und biegen Sie dort rechts ab nach Dornumergrode. Nach 750 m biegt links der Münsterpolderweg ab, auf dem sie die Warftenreihe Dornumergrode (9) queren.
Nördlich der Reihe biegt rechts der Ondelweg ab, dem Sie folgen und schließlich die Störtebeckerstraße queren zum Deichstrich (10). Der Name verrät dies als älteste Deichlinie aus dem Mittelalter, die heute mit Wohnhäusern bebaut ist. Sie können dem Weg folgen bis an die Dammswarf (11), eine heute unbewohnte Warft, die nach ihrer Besitzerfamilie benannt wurde. Der alte Dornumersiel lag wenig östllich hiervon. Auch hier blicken Sie wieder in die ehemaligen Mäanader. Die Tour folgt weiter der Hauptstraße bis zum Wilhelminenhof, wo Sie links durch den Deichschart den Münsterpolder (12) von 1839 queren. Der Polder wurde nach der damalige Besitzerfamilie der Herrlichkeit Dornum benannt. Entlang des Seedeiches gelangen Sie zum Malbusen (13) des Schöpfwerkes Accumersiel. Der See dient als Sammelbecken für das Schöpfwerk, um immer genug Wasser für die Pumpen zu haben. Über das Siel- und Schöpfwerk Accumersiel (14) von 1965 gelangen Sie wieder zum Museum am alten Hafen.
Die östliche Dornumer Bucht

Fahren Sie vom Museum am alten Hafen aus über die Störtebeckerstraße Richtung Bensersiel (Radweg!). Die Straße verläuft entlang des Deiches von 1610, mit dem das Westerburer Neuland eingedeicht wurde. Nach etwa 600 m steht links vor dem Deich eine Gebüschgruppe. Eine Tafel am Radweg (1) informiert sie über den Hintergrund. Hier war der Deich 1825 bei einer Sturmflut gebrochen und die Marsch stand bis an die Geest unter Wasser. Dieser Deichbruch musste bogenförmig umdeicht werden.
Dreihundert Meter weiter sehen sie links wieder eine solche Bucht in dem Deich (2). Hier brach der Deich bereits 1625 und ein großer Kolk entstand, der auf der Karte noch zu sehen ist. (Kolk = ausgespültes Gewässer)
Sie queren mit dem Radweg die Straßeneinmündung der Pumpsieler Straße von Westerbur (3). Diese Straße verläuft auf der ältesten, im Mittelalter errichteten Deichlinie der Dornumer Bucht. Der Deich führte von hier aus in nordöstlicher Richtung bis nach Bensersiel und wurde weiter draußen 1530 vollständig zerstört.
Kurz dahinter queren Sie den Wasserlauf des Pumptiefs. Das sonderbare Häuschen auf dem Deich kennzeichnet das Pumpsiel (4) – ein Wasserdurchlass unter dem Deich durch, der bei Sturmflut verschlossen werden konnte. Dieses Siel wurde hier nach 1625 errichtet, vorher lag es weiter östlich.
Der Radweg nähert sich der Warft Westerbur (5), ein künstlicher Hügel aus der Zeit vor dem Deichbau, den die Bewohner ab Christi Geburt als Schutz vor den Sturmfluten errichtet haben. Der nordwestliche Teil des Hügels wurde im 19. Jahrhundert abgegraben und auf die Geest als Dünger verkauft. Er konnte von hier aus auf dem Kahn bis an den Geestrand gebracht werden.
Stellen Sie ihr Rad bitte am Middelsburer Padd ab und folgen Sie dem Fußweg bis oben auf die Warft (6). Hier lag in der alten Marschenlandschaft eine Reihe von vier alten Warften: Südenburg, Westerbur, Middelsbur und die Kirch-warft Osterbur (Vier rote Kreise). Auf der Karte sind noch die ersten drei sichtbar. Ostbur wurde 1530 zerstört und Middelsbur wurde zu einem Drittel angefressen. Der Deich wurde bis an die Warft Middelsbur zurückgezogen und die Kirche in Westerbur neu errichtet. Der Middelsburer Padd ist ein mittelalterlicher Fußweg, auf dem Sie mit dem Rad Westerbur (7) erreichen. Die Kirche wurde hier südlich an die Warft angebaut und steht nicht auf dem höchsten Punkt. Sie muss nach 1530 entstanden sein.
Folgen Sie der Pumpsieler Straße in nordwestlicher Richtung und biegen Sie links ab in die Straße „Crimbershörn“. Die Querstraße „An der Mühle“, auf die sie stoßen, ist wieder die alte Deichlinie der Dornumer Bucht aus dem Mittelalter (8). Links ab folgen Sie dieser alten Deichlinie, wobei die Straße schließlich in einen Radweg übergeht. Nach etwa 200 m knickt der Radweg rechts ab. Sie verlassen damit die alte Deichlinie und kommen dann am Südenburger Wasserzug an die Deichlinie der ersten Landgewinnung (9). Dieser Deichbau war notwendig geworden, weil der alte Deich bei einer Sturmflut gebrochen war. Der Kolk ist auf der Höhenkarte noch schwach sichtbar. Anstatt den Deich zu reparieren, hat man hier einen kleinen Polder davor gelegt und damit gleichzeitig wertvolles neues Ackerland gewonnen. Vermutlich gehörte dieses Land dem Südenburger Buschghaus.
Der Radweg führt Sie wieder zur alten Deichlinie (8) zurück und schließlich bis zu dem Hof Friedland, der auf dem alten Deich errichtet wurde. Über den Friedländer Weg durchqueren Sie dann den Polder Westerburer Neuland. Eine kleine Brücke führt unterwegs über ein kurvig verlaufendes Gewässer (10), ein früherer Priel in dem noch nicht eingedeichten Vorland. Solche Strukturen werden bei einer Eindeichung gerne beibehalten. Auf der Störtebeckerstraße links ab gelangen Sie wieder zum Museum am alten Hafen.












